Diese Kinder wirken verträumt sind oft nur körperlich anwesend. Sie interessieren sich beispielsweise während des Unterrichts für den Vogel, der sich gerade auf dem Baum des Schulhofes niederlässt, dennoch können sie dem Lehrer auf seine Frage antworten. Sie interessiert einfach alles, dabei setzen sie keine besonderen Prioritäten. Sie vergessen dabei die Zeit und alles andere um sich herum bis sie sich erschöpfend mit der Sache auseinander gesetzt haben.
Sie können sich schwer vorgegebenen Strukturen und Regeln unterordnen. Regeln und Systeme werden häufig versucht zu umgehen oder auch gebrochen. Viele von ihnen zeichnen sich durch intuitives und autodidaktisches Vorgehen aus. Sie haben einen starken Gerechtigkeitssinn und reagieren stark auf ungerechte Behandlung gegenüber Spielgefährten oder Erwachsene.
Meist stellen sie uns ungewohnte Fragen und fordern uns damit heraus. Viele von ihnen reden entweder sehr viel oder auch gar nicht. Manche scheinen ständig in Bewegung zu sein und strapazieren mit ihrer spontanen und impulsiven Art, nicht nur die Nerven der Eltern.
Sie lernen über das Ausprobieren. Routineabläufe scheinen sie sich nicht merken zu können. Übungsaufgaben und Hausaufgaben sind ihnen eher lästig. Beim Lernen können sie sich am besten mit Musik konzentrieren.
Diese Kinder unterscheiden sich von der Mehrheit durch andere Bewegungs- und Handhabungsabläufe, wie in diesen beiden Fällen: sie ziehen sich die Jacke durch andere Bewegungen an oder vertauschen beim Essen Messer und Gabel.
Um sich einen Überblick in einer Angelegenheit zu verschaffen, brauchen sie nur einen kurzen Augenblick und verblüffen uns wie schnell sie dies ganzheitlich erfasst haben. Außerdem können sie sehr kreativ sein.
Wird Wissen unter Zeitdruck angefordert, geraten sie schnell in Panik und können es nicht abrufen. Unter Stress handeln sie angespannt und langsam oder ungenau und schnell.
Es kommt mitunter auch vor, dass sie spontan rechts und links nicht unterscheiden können.
Beim Schreiben liegt oft das Blatt Papier schräg auf dem Tisch. Sie in Sitz- oder Blatthaltung korrigieren zu wollen, wäre nicht nur fehl am Platz sondern verwirrend für sie. Sie brauchen dies in der Hand-Augen-Koordination.
Meist wird diesen Kindern eine hohe Intelligenz zugeschrieben, die im Schulalltag jedoch nicht unbedingt sichtbar wird. Diskrepanzen zwischen mündlichen und schriftlichen Leistungen sind oft drastisch. Das Schriftbild ist teilweise abgehackt oder schlecht zu entziffern. Sie haben eine verkrampfte Schreibhaltung, eine eingedrehte Schreibhand und eine verkrampfte Stifthaltung.
Die Ursache liegt meist in einer unzureichenden Kommunikation zwischen Bewegung und Gehirn. Die Kommunikation der beiden Gehirnhälften ist aufgrund mangelnder oder stressbesetzter Erfahrungen blockiert. Um ein stressfreies flüssiges Schreiben zu erreichen, muss die rechte mit der linken Gehirnhälfte stabilisiert werden. Das Sprachgehirn und die Schreibhand liegen beim Mischformer auf derselben Körperseite, was dazu führt dass beim Schreiben die kreative Gehirnhälfte aktiv ist. Im Gegensatz dazu ist bei ca. 90% der Menschen die Schreibhand mit der logischen Gehirnhälfte verbunden.
Diagnosen wie AD(H)S, Legasteniker, Dyslektiker, Autist, lernbehindert usw. zieren nicht selten ihre Beurteilungen. Auch finden sie sich in Zuordnungen wie Kristallkinder, Indigokinder oder Hochsensibiltät wieder.
All diese vorgenannten Merkmale und Verhaltensweisen sind typisch für ein Mischformkind, müssen aber nicht alle zusammen vorliegen.
Zielsetzung in der Evolutionspädagogik ist ein Lösen bestehender Blockierungen, damit die wahren Talente und Fähigkeiten dieser meist hochintelligenten Kinder zum Tragen kommen können.
Ausführliche Literatur zum Thema Mischformer finden Sie im Buch von Ludwig Koneberg und Silke Gramer-Rottler: „Verkannte Genies“
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